Die Biogasanlage
In der Schweiz werden organische Abfallstoffe in Biogasanlagen zur Energie und Düngergewinnung / Nährstoffrückgewinnung verwertet. Allerdings werden erst ca. 5% der Biomasse aus Gülle und Mist in Biogasanlagen verwertet. Folgedessen entweicht bei den anderen ca. 95% Landwirtschaftsbetrieben Methan aus der Gülle / Mistlagerung ungenutzt und klimaschädlich in die Atmosphäre. Mit betriebsangepassten Biogasanlagen, können wir die Emissionen stark vermindern und gleichzeitig das brach liegende Energiepotential zur Biogasproduktion nutzen.
Wir projektieren Anlagengrössen ab ca. 20 - 150 GVE. Die Energieproduktion als zusätzliches Standbein ermöglicht es, die kleinräumlichere Biodiversität in der Schweizer Landwirtschaft zu erhalten und zu stärken.
Es besteht in der Schweiz Konsens, dass man Hofdünger energetisch nutzen soll und will, und den Gärrest dann nach der Biogasanlage weiterhin als Dünger verwendet.
Die Herausforderung
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Die "KEV-Aera" ist vorbei, die "Nach-KEV-Lösungen" sind noch nicht etabliert, es herrscht Unsicherheit in der Biogasbranche, und es fehlt noch an Musterbeispielen für kleine Biogasanlagen wie Anlagen Zuchwil SO und Konolfingen BE.
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Kleine Energieanlagen (egal welcher Technolgie) stehen grundsätzlich unter starkem Kostendruck, da die spezifischen Kosten höher liegen als bei grossen Anlagen
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Landwirtschaftliche Biogasanlagen stehen unter zusätzlichem Kostendruck, da Hofdünger (v.a. Gülle) ein energieärmeres Substrat ist, und die Vorgabe besteht, dass max. 20% energiereichere Cosubstrate (z.B. frischere Biomasse wie Grünschnitt, Sammelgut aus den Gemeinden, Gastroabfälle etc.) zugemischt werden dürfen. Auch sollen die Substrate nicht von weiter weg transportiert werden. Diese Randbedingungen bestimmen bereits die Biogasanlagengrösse, und dass ein kleinerer landwirtschaftlicher Betrieb eine kleinere Biogasanlage baut.
Die Lösung
Mit einer Biogasanlage kann der Hofdünger kontrolliert vergärt werden, die Biomasse energetisch genutzt, und der Gärrest als sehr guter Dünger verwertet werden. Desweiteren ersetzt Biogas, sobald es zu Erdgasqualität aufbereitet ist, fossile Brenn- und Treibstoffe.
Biogas aufbereitet in Brenn- und Treibstoffqualität
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wenn die Verstromung nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, da keine KEV-Förderung gegeben ist, resp. die Strompreise zu tief sind
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wenn die Wärme aus dem BHKW ungenügend genutzt werden kann (Effizienzsteigerung, bessere Biomasseausnutzung)
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wenn die Verstromung durch KEV-Limite begrenzt ist, und "überschüssiges" Biogas abgefackelt werden müsste
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wenn die Verstromung durch Stromnetz-Limiten physikalisch begrenzt sind (Trafokapazität erreicht)